Mini-Abenteuer
Schlafen im Garten
Wie so häufig saßen wir bei herrlichem Wetter und hochsommerlichen Temperaturen draußen in unserem „zweiten Wohnzimmer“ und genossen den Abend.
Obwohl es schon lange dunkel war, sanken die Temperaturen nach mehreren Hitzetagen draußen nur leicht und in den Zimmern faktisch gar nicht.
Spontan entschlossen wir uns, heute Nacht - wie damals als Kinder - einfach im Garten zu schlafen.
Flugs war eine Matratze geholt und unsere Schlafsäcke lagen bereit.
Als wir uns später schlafen legten und um uns herum die Zivilisationsgeräusche abebbten, hörten wir hinter uns ein rascheln. Kurz darauf war unter den Sträuchern wieder ein unbekanntes Knistern zu hören. Wenige Minuten später knackte es in der hinteren Ecke. Wir rätselten, ob es ein Igel, eine Katze, ein Mader oder gar ein Mensch war. Wir genossen den klaren Sternenhimmel und den Bilderbuch-Mond, blendeten die Geräusche aus und schliefen ein.
Ich wachte auf, da es um mich herum schon ziemlich hell war und die Sonne mich in der Nase kitzelte. Die Uhr zeigte kurz vor sechs. Ich hatte jede Menge Zeit, um mich für die Arbeit fertig zu machen und fühlte mich durch die relativ kühle Nacht sehr ausgeruht.
Das Mini-Abenteuer im Landkreis ERH
Ziel: Vogelfreistätte Weihergebiet bei Mohrhof (Landkreis Erlangen-Höchstadt; Postleitzahlengebiet 91)
Start: Herzogenaurach (Alternativ: Erlangen)
Länge: rund 15 km; Dauer: ca. 1 Stunde; Schwierigkeitsgrad: leicht
Es ist Freitag und die Arbeit endet im Vergleich zur restlichen Arbeitswoche angenehm früh.
Nach einer gemeinsamen Teerunde im Baumschatten unseres Gartens besteigen wir kurz nach 17.00 Uhr bei herrlichem Sonnenschein mit minimaler Ausstattung unsere Fahrräder und fahren los. Über Heßdorf, Dannberg (Gaststätte Gerner) und Hesselberg erreichen wir mühelos das Vogelparadies.
Auf unserer Erkundungstour entdecken wir viel Natur und unser Vogelexperte zeigt uns Blesshühner, Stockenten, Höckerschwäne, einen Schwarzmilan, Teichrohrsänger, Graugänse. Kanadagänse, Nilgänse, Schafstelzen, Bachstelzen, Mönchsgrasmücken, Kibitze, Haubentaucher und die übrigen Standardvögel. Gehört haben wir außerdem einen Kuckuck.
Da sich langsam der Hunger meldet, picknicken wir. Satt und teilweise faul beschließen wir, an unserem Picknickplatz auch unser Nachtlager aufzuschlagen. Dank des tollen Wetters reicht hierfür eine Isomatte und ein Schlafsack. Die weniger faulen (oder besonders neugierigen) gehen nochmal auf Entdeckungstour.
Mit vielen schönen Eindrücken schlafen wir ein.
Nach einer kurzen Nacht radeln wir am nächsten Morgen nach Hause.
Umweltgerechte puristische Mini-Abenteuer
In Deutschland ist – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – das wilde Campen grundsätzlich verboten. Eine Grauzone ist das Biwakieren, also das Übernachten unter freiem Himmel ohne Zelt, etc. das in der Regel auf Flächen, auf denen das Betreten gestattet ist, geduldet wird. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man vor dem Biwakieren die Erlaubnis des Grundstückeigentümers (Privatperson oder zuständige Behörde) einholt.
Das Bundesnaturschutzgesetz „gestattet in § 59 das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zweck der Erholung“. Das Bundeswaldgesetz „gestattet in § 14 das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung“. Weitere Details finden sich im Landesrecht fast aller Bundesländer.
Umweltgerecht ist:
- kein Müll zurückzulassen und beim Einkauf schon darauf achten, dass kein Müll entsteht
- keine Wildtiere erschrecken / vertreiben
- die Tour mit dem Fahrrad oder als Wanderer zurückzulegen und die Anreise mit der Bahn / dem ÖPNV durchzuführen
- Feuer nur in ausgewiesenen Feuerstellen und nur wenn keine Brandgefahr besteht zu machen
- den Lagerplatz ohne Spuren zu hinterlassen
Ausstattung:
- Schlafsack
- ggf. Zeckenmittel
- ggf. Isomatte
- ggf. Plane (Feuchtigkeitsschutz von unten oder oben)
- Glasflasche, Apfel, Birne Brot in Brotdose
- ggf. Fernglas, Fahrrad, Satteltasche, Zahnbürste, Zahnpasta, ggf. Wasserfilter
Am besten ist es Wildcamping-Spots oder Naturlagerplätze zu nutzen!